Hans Kloss:

Irene-Triptychon

Zum Gedenken an Irene von Byzanz am 800. Todestag

Das Monumentalgemälde befindet sich im Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd im Atelier von Hans Kloss.

Hans Kloss, Zum Gedenken an Irene von Byzanz am 800. Todestag (27.8.2008), Triptychon 330 x 210 cm. Vergrößerte Darstellung.

Ein Triptychon (griechisch triptychos = dreifach) ist ein dreigeteiltes Gemälde. Es besteht aus einem Mittelbild und zwei Seitenflügeln. Bei dreiteiligen Altarbildern sind die Seitenflügel meist schmäler als das Mittelbild. Beim Irene-Triptychon hat Hans Kloss jedoch alle drei Bilder mit einer Breite von je 110 cm gleich groß gestaltet.

Linker Seitenflügel: Irenes Gefangennahme 1194

1194 wird Irene von Byzanz (* 1180  † 1208), 14-jährige Witwe des normannischen Mitkönigs von Sizilien Roger III., in Palermo im Auftrag des auf dem Pferd sitzenden Stauferkaisers Heinrich VI. (* 1165  † 1197) gefangen genommen.

Walther von der Vogelweide (rechter Seitenflügel) hat Irene von Byzanz als "Rose ohne Dornen und Taube ohne Bitternis". Links unten liegt eine weiße Rose. Auf dem Schild des Ritters hinter Irene ist eine Taube abgebildet.

Mittelbild: Philipps Ermordung 1208

Inzwischen ist Heinrich VI. gestorben und Irene mit dessen Bruder König Philipp von Schwaben (* 1176/77  † 1208) glücklich verheiratet. Am 21.6.1208 dringt Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach (* vor 1180  † 1209) in der Alten Hofhaltung in Bamberg in das Ruhegemach König Philipps ein und ermordet ihn. Das Schwert wirkt wie ein weißer Lichtstrahl, der Sterbende wie eine aufschießende rote Flamme.

In den Annalen von Marbach für das Jahr 1208 heisst es: "...als der vorgenannte Pfalzgraf, wie er denn schon längst die böse That in seinem Herzen beschlossen hatte, herbeikam, Einlass begehrte und erhielt. Hier zog er das Schwert, indem er sich stellte als spiele er gleich einem Possenreißer, verwundete aber bei sich ergebender Gelegenheit den König in der Gegend des Halses und ergriff sogleich die Flucht. Und in Folge dieser Verwundung verlor derselbe das Leben..."

Dem Mordopfer entgleitet die weiße Königsfigur eines teilweise sichtbaren Schachspiels. Irene (links oben) wendet sich ab. Im Hintergrund der Mörder, vielleicht auch ein Komplize, auf der Flucht.

Rechter Seitenflügel: Irenes Tod 1208

Die zum zweiten Mal verwitwete Irene ist bei einer Frühgeburt auf dem Hohenstaufen am 27.8.1208 gestorben und dort aufgebahrt. Die Tote wird von Graf Hartmann von Württemberg (1194 - 1239) bewacht.

Oben im Bild dunkle Wolken und bedrohliche Raubvögel über einem weißen Vogel, der die Staufer symbolisiert.

Unten trauert Walther von der Vogelweide (* 1170  † 1230); sein Musikinstrument ist ein Phantasieprodukt.

Ein Replikat des Irene-Triptychons hängt im Kloster Lorch. Es ist dort über eine Treppe zum ersten Stock erreichbar, die sich neben dem Eingang zur Klosterkirche an der Ostwand des nördlichen Querschiffs befindet:

Presseberichte

Staufer-Königin Irene - Rose ohne Dornen

Irenenmedaille

Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd