Ratgeb-Altar in Baltringen

Der von dem Lorcher Künstler Hans Kloss im Stile eines Flügelaltars geschaffene "Ratgeb-Altar" befindet sich zurzeit im Museum für Heimatgeschichte im Rathaus in Baltringen, einer kleinen Gemeinde bei Laupheim in Oberschwaben.


Dort wurde 1984 eine Bauernkriegsstube zur Erinnerung an die Bauernaufstände (1524-1525) eingerichtet. Diese Erinnerungsstätte wurde im Jahre 2000 umgestaltet und präsentiert sich nun in neuzeitlicher Optik und moderner visueller Ausstattung. Dieser Tage wurde in einer Feierstunde das 20-jährige Jubiläum im Sitzungssaal des Rathauses gefeiert, wo sich jetzt auch der Ratgeb-Altar von Hans Kloss befindet.

Bei einem Besuch in Schwäbisch Gmünd wurden die Verantwortlichen des Vereins auf das Kunstwerk des Lorcher Malers aufmerksam und baten um eine Aufstellung für eine zeitlich begrenzte Ausstellung. Dem wollte sich Hans Kloss nicht entziehen und so wanderte der Altar Ende November an die Gedenkstätte für den Baltringer Haufen, eine Vereinigung der oberschwäbischen Bauern im Bauernkrieg, dessen Opfer auch der Gmünder Maler Jörg Ratgeb wurde.

Paul Reuter, Vorsitzender des Vereins, hatte sich intensiv um das Meisterwerk von Hans Kloss bemüht. So kam es zu der Präsentation im Rahmen des Vereinsjubiläums, bei welcher Kloss über seinen Altar referierte. Gerhard Schwarz hat bei dieser Gelegenheit für den kommenden Sommer nach Schwäbisch Gmünd eingeladen, wenn die "Gmünder Bühne" das Schauspiel von Leben, Liebe und Tod des großen Malers im Innenhof des Spitals aufführen wird.

Der Altar wird in Baltringen bis Ende Januar 2005 gezeigt und dann direkt nach Stuttgart zur Landesausstellung der bildenden Künstler Württembergs übersiedeln. Ob und wann das Werk wieder nach Gmünd zurückfindet, hängt auch vom Interesse der Organisationen und Stiftungen ab, die in der Stauferstadt für Geschichte und Kultur verantwortlich sind. "Der Altar muss in Gmünd bleiben", dies hörte man öfters während der Aufstellung in der Johanniskirche, dem romanischen Kleinod der Stadt, über dessen weiteren Verwendungszweck zurzeit diskutiert wird. arz

Quelle: Schwäbische Post 22.12.2004 - www.schwaepo.de