Romanische Madonna

Replikat der Skulptur vor dem Chor der Johanniskirche

Das Panoramamuseum konnte Anfang 2024 eines der letzten drei Replika der romanischen Madonna in der Johanniskirche erwerben. Die Skulptur steht jetzt in den Räumen des Schwäbisch Gmünder Epos zur Stadtgeschichte bei dem Gemälde "König Konrad (Konradin) vor der Johanniskirche".

Majestätisch sitzt die Gottesmutter auf einem Kastenthron und hält auf dem Schoß ihren segnenden Sohn, der als kleiner Mann dargestellt ist und dieselbe Kleidung wie seine Mutter trägt. Der Apfel, den beider Hände umgreifen, weist auf Maria als neue Eva hin.

Das Original steht vor dem bei der Reromanisierung im Jahre 1878 im byzantinischen Stil ausgemalten Chor der Johanniskirche. Die Skulptur wird auf die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts geschätzt und ist älter als die Johanniskirche, die zwischen 1210 und 1230 erbaut wurde, der Turm zwischen 1240 und 1250. Sie stammt vielleicht ebenso wie die Tympana der beiden Westportale von der Marienkirche, dem romanischen Vorgängerbau des Gmünder Heilig-Kreuz-Münsters. Als die Marienkirche ab 1310 nach und nach abgerissen und durch einen gotischen Neubau, das heutige Heilig-Kreuz-Münster, ersetzt wurde, sind diese Kunstwerke möglicherweise von dort in die Johanniskirche versetzt worden.

Ein direktes Vorbild dieser Marienfigur konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Diese Art der Mariendarstellung gehört in die Kategorie der Nikopoias. Das griechische Nikopoia (dt: Siegbringende) bezeichnet Marienikonen mit einer dem Betrachter frontal gegenüberstehenden Maria mit Kind.

Die in Schwäbisch Gmünd ansässige Schwarzkopf Bauunternehmen GmbH wurde von der Münsterpfarrei, deren Nebenkirche die Johanniskirche ist, berechtigt, maximal zwanzig Madonnen zu replizieren. In einem sehr aufwendigen Verfahren wird die Figur vom gescannten Original aus Hochleistungsbeton in den Farben braun, beige, terrakotta oder grau hergestellt.

Staufer Madonna auf schwarzkopf-betonform.de

Innenansichten der Johanniskirche von Carl Bächtold

Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd